Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Universitat Leipzig (Institut fur Musikwissenschaft), Veranstaltung: Instrumentenkunde, Sprache: Deutsch, Abstract: Nur zwolf Jahre nachdem Ferruccio Busoni in seinem futuristischen Essay “Entwurf einer neuen Asthetik der Tonkunst” beklagte, dass die Entfaltung der Tonkunst an den physischen Limitierungen und dem eingrenzenden Stimmungssystem unseres traditionellen Instrumentariums scheitert, erklingt in der Pariser Opera ein neuartiges Instrument, das sowohl Tradition und Zukunft, als auch Musikalitat und Technologie geschickt in sich vereinen konnte.
Der Cellist, Radiotechniker und Padagoge Maurice Martenot gewann mit der Prasentation seines Ondes Martenot grosse Aufmerksamkeit von zahlreichen Komponisten aus allen bedeutenden Metropolen der Welt. Sein Instrument erklang zunehmend in den grossten Konzerthausern und Theatern Frankreichs, in bekannten US-amerikanischen Filmen und im Hor- und Rundfunk. Es wurde an angesehenen franzosischen und kanadischen Konservatorien gelehrt und findet auch aktuell seinen Platz in der modernen popularen Musik, wie beispielsweise in Daft Punks Song Touch aus dem Jahr 2013.
Maurice Martenot konnte mit seinem Instrument in der Zeit eines kontraren musikasthetischen Diskurses die traditionell orientierte Horerschaft mit den hohen Anspruchen eines sich rasch entwickelnden technologischen Fortschritts vereinen, sodass das Ondes Martenot entgegen zahlreicher Entwicklungen anderer elektronischer Instrumente, wie zum Beispiel Jorg Magers ,,Spharophon”, als serienproduziertes neues Instrument kommerzielle Erfolge und gleichzeitig ein bedeutendes Ansehen in der Kunstmusik gewinnen konnte. Das offensichtlich noch bestehende Interesse fur dieses vielseitige Instrument spricht dafur, dass die Faszination nicht verklungen ist und auch weiterhin durch die aktuelle Renaissance analoger elektronischer Instrumente wachgehalten werden wird.
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